“Die Wahrheit ist selten rein und niemals einfach.”1
In einer Smartphone-Welt voller Reels und den daran angepassten Aufmerksamkeitsspannen kommt die Wahrheit2 oft zu kurz, zumindest aber die ehrliche und wohlgemeinte (“good faith”) Diskussion.
Dabei wird mitunter nicht nur nicht sauber differenziert, was (welche Ebene des Themas) gerade eigentlich diskutiert wird, oder welche Perspektive auf das Thema, sondern es werden zudem Positionen aufgebaut und als eigene Wahrheit verteidigt. Die Möglichkeit sofort aus der Tasche heraus im Interne Quellenrecherche zu betreiben führt dabei nicht zu einem gemeinsamen Willen, sich der Wahrheit zu nähern, sondern Recht zu bekommen oder zu behalten.
Damit sind wir auch schon bei Fuzzy Logik: die meisten Aussagen sind, indem sie das, was wir so vielschichtig als Welt wahrnehmen, auf einen sprachlichen Satz reduzieren, nicht ganz wahr oder ganz unwahr. Fuzzy hilft uns hier, indem die klassische, diskrete (“wahr”/“unwahr”) Logik, durch eine kontinuierliche Logik (“wahr UND unwahr”) ersetzt wird.
Warum ist das wichtig? Die Welt ist zu komplex, das Leben ist zu kurz um Zeit damit zu verschwenden Recht haben zu wollen. Vielmehr geht es darum die Komplexität zu akzeptieren, eine wohlgemeinte Einschätzung vorzunehmen, und gemeinsam die Situation zu verbessern. Denn absolut wahr ist: hierzu gibt es genügend Ansätze.